Samstag, Januar 03, 2009

Jahresabschlussbericht

Besser spät als nie kommt nun heute mein Jahresabschlussbericht. Geschrieben ist er schon länger nur fehlte mir die Zeit ihn abzutippen. So etwas gibt es bei mir seit Jahren, allerdings zum ersten Mal öffentlich zugänglich.

Privat: Dieses Jahr kann ich mit Stolz behaupten, erwachsen geworden zu sein. Ich habe viele Dinge gelernt, besonders über mich selbst. Ich bin auf dem Weg zu mir selbst ein großes Stück voran gekommen. Ich habe gelernt mich, meine Bedürfnisse und meine Grenzen ernster zu nehmen und vor allem auch deutlich zu machen. Ich bin egoistischer geworden, allerdings auf gute Art und Weise, einfach mal „NEIN“ zu sagen ist garnicht so schwer und wird einem garnicht mal krumm genommen. Ich habe eine Hürde genommen, die ich mir selbst verursacht habe und viel aus meinen Fehlern gelernt. Ich hab Dinge getan, von denen ich vor 2 Jahren dachte, sie wären unerreichbar für mich. Ich habe mich verändert und das ganz massiv und es ist gut.

Beruf: Gedanken über meine berufliche Situation habe ich mir seit längerer Zeit gemacht . Ich war nicht unzufrieden in meinem Job, im Gegenteil, ich hab ihn wirklich gerne gemacht, bzw. mache ihn gerne, aber er füllt mich nicht mehr aus, ich würde gerne wieder dahin, wo ich hergekommen bin, oder etwas ganz anderes machen. Im September kam dann die Kündigung und ich dachte okay, jetzt ist eigentlich die Gelegenheit. Ich hab allerdings die Auszeit, die folgte gebraucht, da ich einfach ausgerannt war. Ich hab mich andersweitig umgesehen und mich, wenn auch zugegebenermaßen halbherzig, bemüht etwas anderes zu finden. Und nun sitze ich wieder in der Firma die mich im September entlassen hat, wenn auch nur stundenweise was in der momentanen Situation garnicht mal schlecht ist und mache meinen Job wieder und es macht mir Spaß wie auch zuvor. 2009 allerdings soll sich etwas ändern.

Freunde/Menschen: Ich habe, gerade in letzter Zeit, gemerkt wer meine Freunde sind, wer zu mir steht und wem ich wichtig bin. Ich habe Leute losgelassen und neue Freundschaften geschlossen und ich hab keine Entscheidung bereut. Ich habe fantastische Menschen kennengelernt, Menschen die mich inspirieren, die mich auf Ebenen berühren auf die ich sehr viel Wert lege. Ich hoffe, dass diese Menschen mich eine lange Zeit begleiten werden, denn ich ziehe Kraft aus ihnen und ich lerne von ihnen und das ist mir sehr wichtig.

Männer/Liebe: Auch in dieser Beziehung habe ich in diesem Jahr eine Menge dazugelernt. Ich hab mit etwas abgeschlossen, was mich in den letzten Jahren viel Kraft gekostet hat. Ich bereue diese Jahre nicht, aber ich weiß das mir so etwas nie wieder passieren wird. Ich habe jemanden kennengelernt, von dem ich dachte es passt, im nachhinein lache ich darüber, denn ich brauche jemanden der auf mich eingehen kann, der das was ich zu sagen habe versteht und akzeptiert. Und dann habe ich jemanden kennengelernt, dem ich eine Chance geben wollte, aber er hat sie sich selbst verbaut, allerdings muss ich sagen, mit ihm habe ich Erfahrungen gemacht, die mir so noch nicht passiert sind. Ich habe zum ersten Mal wirkliche Dates gehabt und es waren schöne Dates, genau so wie man sich kennenlernen sollte. Nach dem 4. Date habe ich allerdings gemerkt, dass sich meinerseits nicht das Gefühl einstellen will wie es sollte. Und dann habe ich, zum ersten Mal in meinem Leben, die magischen 3 Worte gehört, also so mehr oder weniger. Die Situation war mehr als unpassend, aber es war ehrlich gemeint. Und danach, tja erledigte sich das Thema irgendwie von selbst, ich hab Panik bekommen. Ich weiß, dass ich in der Beziehung echt einen Schaden habe, aber ich geb die Hoffnung nicht auf und weiß dass mein Mann auch irgendwo auf dieser Welt existiert und früher oder später werden wir uns begegnen. Ich bin bereit für jemanden.


Familie/Verwandtschaft: Dieses Jahr sind Dinge geschehen, die ich so nie wieder erleben möchte und auch niemandem wünschen würde. Dieses Jahr ist geprägt von Höhen und Tiefen. Die Tiefen überwiegen allerdings leider. Diese verdammte Krankheit überschwebte alles wie ein Damoklesschwert. Die Gefühle von Wut, Trauer, Aggression, Angst, Hilflosigkeit ist unbeschreiblich. Kein Tag wie der andere. Die Nerven stetig gespannt wie Drahtseile. Der erste Gedanke des Tages:“Was treffe ich heute an?“ Es ist mehr als grausam. Und dann dieser eine Tag und nichts ist wie es war. So viele Fragen die man sich stellt, die Selbstvorwürfe die man sich macht und nicht machen darf. Die Angst. Ein Satz der sich eingebrannt und eingebürgert hat, in den letzten Wochen, ist „Man darf nicht soviel darüber nachdenken, denn sonst wird man verrückt.“ Und dann ist die Familie da und zwar der gute Teil davon. Alle bieten Hilfe an, sogar die, die am anderen Ende der Welt wohnen und ich kann sagen wir sind viel weiter zusammengerückt. Und in der engsten Familie ist der Umgang auf einmal ganz anders. jahrelange Streitereien sind auf einmal wie weggewischt, Dinge wurden gesagt, die ich seit Jahren nicht mehr aus ihrem Mund gehört habe. Wir haben noch einen schweren Weg vor uns, dass ist uns allen klar, aber wir nehmen an was kommen wird und stehen hintereinander wie ein Mann.

Ich bin, trotz allem, gespannt was 2009 auf mich zukommen wird und ich freue mich teilweise auch darauf und ich bin gespannt was geschehen wird, aber ein Grundstein ist gelegt und ich werde weiter hart arbeiten diesen Weg zu gehen, mit allen Steinen, Abzweigungen und Kurven.

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